Ibrahim Coskun Kunstwerke

Über Ibrahim Coskun: Biografie, Werke und Ausstellungen

1955 geboren in Tunceli Türkei. 1970 reiste İbrahim aus der Türkei nach Deutschland aus und studierte Malerei und Fotografie an der privaten Pariser Kunst Akademie in Hamburg. Zwischen 1980 und 1984 lernte er bei Professor Fred Thieler in Berlin, der zur damaligen Zeit an der Hochschule der Künste, der heutigen Universität der Künste Berlin, informelle Malerei lehrte.

Nach einer Reise in die Türkei wurde İbrahim 1984 das Ausreiseverbot erteilt, sodass er vorerst nicht nach Deutschland zurückkehren konnte. In Ankara wurde er 1987 Gründungsmitglied des Menschenrechtsvereins Türkei (İnsan Hakları Derneği). Im Jahr 1989 floh er aus der Türkei und wurde in Deutschland von Willy Brandt empfangen, der sich damals mit seinem Schicksal auseinandergesetzt hatte. Ab 1989 bis 2001 führte er in Bielefeld seine künstlerische Tätigkeit fort.

Seit 2002 lebt und arbeitet İbrahim in Berlin. Von 2011 bis 2014 engagierte er sich als Kunstdozent an einer deutschen Oberschule. Zurzeit arbeitet er als freischaffender Künstler in Berlin, Istanbul und Bodrum.

Über Künstlerisches Schaffen Ibrahim Coskun

Die Werke von İbrahim Coşkun werden von mehreren Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern hoch bewertet. Tayfun Belgin (Direktor des Osthaus Museum Hagen), einer der führenden Kunsthistoriker Europas, begleitet İbrahim Coşkun seit über 30 Jahren und hat bereits zwei Bücher mit ausgewählten Werken herausgegeben: im Jahr 2000 „Spuren“[1], 2015 „Versteinerte Lieder“[2].
Tayfun Belgin schreibt über İbrahim Coskun „Die Bilder Ibrahim Coskuns haben eine starke Sogwirkung. Schon bei der ersten Begegnung mit ihnen werden wir von der Intensität ihres Ausdrucks gleichsam gefangen genommen. Diese Malerei ist expressiv, sie ist zugleich auch abstrakt, ohne jedoch inhaltsfern zu sein. Es begegnet uns eine bemerkenswerte malerische Qualität, die jenseits des Alltäglichen ist, die sich von Bild zu Bild steigert. İbrahim ist ein Kämpfer mit der Farbe. Alle expressiven Werke, die einer Gegenständlichkeit folgen, stellen sich im Resultat als Bilder dar, die in einem geistigen wie emotionalen Prozess errungen wurden. Ohne Frage offenbaren alle Werke eine Gefühlsdimension, die ihresgleichen sucht. İbrahim bevorzugt pastose und zugleich miteinander kontrahierende Farben. Die Farben bestimmen eine Bildwelt, die sich abstrakt und ausdrucksstark definieren kann. Auch solche Bilder finden wir bei ihm, Werke, die keinen unmittelbaren Bezug zu einem Gegenstand oder Motiv haben. Wenn er seine inneren Farben umsetzt und pastos auf der Leinwand agieren lässt, schafft er Welten, die eine westliche Malerei im zeitgenössischen Kunstkontext nicht kennt. Diese Bilder haben eine biographische Matrix. Sie sind die Essenz einer inneren Welt, die schrittweise nach außen dringen kann. Gleichzeitig schafft İbrahim Landschaftsbilder, die deutlich über das klassische Genre der Landschaftsmalerei hinausgehen. „Landschaft“ ist hier im besten Sinne auch Gefühlslandschaft. Landschaft bezeichnet den Boden, zugleich auch die Erinnerung. Häufig sehen wir starke Brüche in der Landschaft. Es sind daher keine vordergründig romantischen Landschaftsmotive, die uns in dieser Malerei begegnen. Landschaft ist Heimat, zugleich auch eine Aufzeichnung eines jenes emotionalen Bruches, der durch militärische Operationen verursacht wurde. Viele Menschen kehrten nach Jahrzehnten des Krieges zurück in ihre ehemalige Heimat und fanden eine verseuchte Umwelt wieder. İbrahim spricht nicht nur für sich, wenn er diese karge Landschaft mit der Hinterlassenschaft des Kriegs in eine ästhetisch zu bewältigende Welt formt. Die Erfahrungen anderer finden subkutan Eingang in diese Bildwelt.“

Aktuelle Ausstellungen von Ibrahim Coskun

Ausstellungshistorie von Ibrahim Coskun

Gruppenausstellung von Ibrahim Coskun

Zuletzt aktualisiert am 19. September 2023. Bitte beachten Sie, dass Informationen ohne Vorankündigung geändert werden können. Für die aktuellsten Informationen schauen Sie bitte regelmäßig vorbei oder kontaktieren Sie uns direkt.