no doubt – Mikail Akar

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Finissage
Samstag, 20. April 2024, 17-20 Uhr
Der Künstler ist anwesend

AUSSTELLUNG
17. März  – 21. April 2024

 

Als Kind ist jeder ein Künstler.“ – Über das malerische Werk von Mikail Akar

Der Prozess des Kunstmachens ist für Künstlerinnen und Künstler von entscheidender Bedeutung für die eigene Selbst- und Sozialkompetenz. Das trifft umso mehr auf Kinder zu: Kunst kann ein Schlüssel sein in der Entwicklung der Persönlichkeit. Wenn Kinder Kunst machen, dann spendet das Freude, den Schöpfern selbst – und denen, welche diese Kunst unbeschwert genießen können.

Leider verebbt das Interesse an Kunst und Kreation bei Kindern manchmal zu schnell – nicht so bei dem jungen Künstler Mikail Akar aus Köln. Elf Jahre ist Mikail heute – und er malt seit sechs Jahren mit immer größerem Erfolg. Was Menschen weltweit begeistert (er hat eine Million Follower auf Instagram), das ist die Leidenschaft des Jungen. Sein Sinn für Farbe und Form, die Lebensfreude, die aus seinen Bildern strahlt.

Gerade in unruhigen, politisch instabilen Zeiten wie diesen, so scheint es, wird der Wunsch immer größer, schöne Geschichten zu hören. Und die Erfolgsgeschichte des jungen Kölners ist so eine schöne Geschichte. Seine Kunst wird unterdessen zu hohen Summen verkauft – doch stets ist es auch der karitative Aspekt, der Mikail umtreibt: Immer wieder engagiert er sich gemeinsam mit seinen Eltern für Charity-Projekte. So wurde etwa im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Guggenheim Museum in New York City eines seiner Gemälde versteigert – zugunsten eines Kunstprojekts für Kinder.

In der Tradition von etwa Keith Harings Pop Art, des Action Painting eines Jackson Pollock, von Jonathan Meese oder Jean-Michel Basquiat, entstehen phantastische Figuren mit Acrylfarben, Mischwesen in kräftigen Primärtönen. Diese Wesen tragen bisweilen Kronen und sind Könige wie „Okto King“, „Diamond King“ oder „King Dizi“. Mal arbeitet Mikail mit der Sprühdose, dann mit dem Pinsel, dann wieder tropft und spritzt er die Farbe direkt auf die Leinwand. Auch farbintensive Kompositionen entstehen, die ganz ohne Figuren auskommen.

Seine Figuren haben oft mehrere Köpfe, mal nur ein Auge. Sie erschrecken ein wenig, doch es sind freundliche Gesellen, die der Künstler aus seinem Kölner Atelier im Haus der Eltern in die Welt entlässt. Diese Figuren zeigt er uns vor undefiniertem Hintergrund, gelegentlich noch erweitert um typografische Elemente. „I am the crazy king“ etwa, ist auf einem der Werke zu lesen.

Die künstlerische Reise des 2012 in Köln geborenen Mikail Akar ist spannend. Jüngst machte er eine Live-Painting-Performance auf der Aussichtsplattform des Empire State Building in New York, wie man auf seiner Webseite bestaunen kann. Seine Kunst wurde seit dem Jahr 2017 bereits in New York, Zürich, Istanbul, Hamburg, Wien und Berlin sehr erfolgreich ausgestellt – etwa auch im Ernst Fuchs Museum in Wien.

Sollte man diese Kunst eines Kindes mit anderen Augen als die eines Erwachsenen sehen? Es sind auch solche Fragen, die sich beim Betrachten seiner Bilder stellen. Man denke an Picassos bekanntes Zitat. „Als Kind ist jeder ein Künstler“, so Picasso. „Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ Wir können gespannt auf die weitere künstlerische Entwicklung Mikail Akars sein.

Bis dahin malt Mikail weiter. Drückt die Farbe zum Teil direkt aus der Tube auf die Leinwand. Schafft Bilder, mit denen er auch aufrütteln will. Der ständige Krieg, der Hunger, die Klimakrise – alles Dinge, die Mikail nicht loslassen“, so sein Vater und Manager Kerem Akar. Eines seiner farbenfrohen Bilder hat er „Friedensbild“ genannt.

Ein wichtiges Vorbild für Mikail ist Jean-Michel Basquiat. Dessen Beitrag zur Kunst des 20. Jahrhunderts wurde zumindest am Anfang von vielen Kritikern nicht erkannt. Vor allem die konservative Kunstkritik New Yorks, Kritiker wie Hilton Kramer und Robert Hughes sahen in ihm kaum mehr als einen gehypten, als Künstler ungeübten Graffitimaler – seine Bedeutung, so Kramer, sei „so gering, dass sie praktisch null sei“. Ein „Federgewicht“ sei Basquiat als Künstler, so die Einschätzung von Robert Hughes. Der Kunstmarkt freilich sieht es anders: Im Jahr 2017 wurde ein Werk Basquiats bei Sotheby’s für den Rekordpreis von 110,5 Millionen Dollar versteigert. Das Werk Basquiats war in den bedeutendsten Museen der Welt, etwa im Whitney Museum of American Art, in der Fondation Beyeler und in der Schirn Kunsthalle Frankfurt zu sehen – die Ausstellungen waren stets Publikumsmagneten.

Oftmals, das zeigt das Beispiel Basquiats, entspricht das Urteil der Kritiker nicht dem Geschmack des Publikums. Und auch das Werk des Kinderkünstlers Mikail Akar stellt uns die Frage:  Gelten die alten Ordnungsraster der Kunstgeschichte und Kunstkritik noch? Und eine wichtige Frage steht im Urteil über Kunst immer im Raum, nämlich jene nach den Bewertungskriterien: Was ist Kunst? Was ist nicht Kunst? Was ist gute und was ist schlechte Kunst?

Das alles ficht den jungen Mikail glücklicherweise noch nicht an, der vor kurzem sehr publikumswirksam auch einen Rolls-Royce bemalt hat. Wohin führt diese Reise? Seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen – wir wissen nicht, welchen Weg er einschlagen mag. Und genau darin liegt ein spannendes Moment in seiner Geschichte. Erfreuen wir uns also an diesem Frühwerk eines Unvollendeten – das wir jetzt in der Galerie Mond in Berlin bestaunen können.

(Marc Peschke)

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