Ausstellung zum 80. Todestag der ikonischen Berliner Fotografin YVA
Vernissage: 08. Mai 2025 | 19 Uhr
kuratiert von Dr. Kirstin Buchinger
Der Mythos YVA und ihr ikonischer Status in der internationalen Modefotografie haben ihren Ursprung in den Räumen ihres Ateliers in der Bleibtreustraße 17. An diesem Ort konnte YVA ihr kreatives Potenzial als Fotografin frei von Repression und Terror bis 1934 voll entfalten. Berühmte Autoren wie Vicki Baum und Erich Kästner stiegen die fünf Treppen zu Yvas Dachatelier hinauf, ebenso wie bekannte Tänzerinnen, Designer und Schauspieler.
Die unverwechselbare Interpretation von Licht und Schatten, jene zeitlosen Räume und Perspektiven, entstanden hier und wirken bis heute nach – insbesondere in der Porträt-, Akt- und Modefotografie, wie sie später von Yvas Schüler Helmut Newton weiterentwickelt wurde.
Die Ermordung von Else Ernestine Neuländer-Simon (YVA) sowie nahezu all ihrer Geschwister, Verwandten und Freunde vor genau 80 Jahren führte zu einem „Atlantis-Phänomen“: YVAs Frühwerk aus der Schaffensphase vor 1934 verschwand nahezu vollständig und wurde von ihren späteren Modefotografien verdrängt – Bildern, die bereits unter dem Einfluss der nationalsozialistischen Diktatur entstanden. Ein Grund hierfür liegt darin, dass weder Abzüge noch Negative ihres Frühwerks erhalten sind.
Erstmals legt diese Ausstellung den Fokus auf das Frühwerk YVAs, also ihre Zeit, und auf das Mekka der Lichtbildkünstler ihrer Generation, auf das „lasterhafte Berlin“ (Kurt Moreck), dem YVA ihre Akt-, Porträt- und Modefotografien widmete.
Werke aus privaten Sammlungen, die teilweise mit rekonstruktiver Fotografie restauriert wurden, ermöglichen einen neuen, einzigartigen Blick auf diese verlorene Epoche.